Redesign bei studiVZ/meinVZ

Das Redesign im sozialen Doppel-Netzwerk studiVZ/meinVZ ist vielleicht gut gemeint, aber gut ist es meiner Ansicht nach nicht. Besonders nach Betreten des Netzwerkes kommt es einem so vor, als hätte die Gestaltungsabteilung der VZs mit etwas begonnen und mitten drinnen beschlossen, sich jetzt doch lieber etwas Anderem zu widmen. Zwei Farbverläufe und ein paar 3D-Effekte machen aus einem alten Design kein neues. Und sollte es um eine Nachbesserung gegangen sein, dann ist die meiner Meinung nach wenig effektiv und ohne Mehrwert. Warum etwa wird nicht gleich die Login-Box auch als durchgängiges Gestaltungselement für die Hauptnavigation verwendet? Warum gibt es jetzt auf der Startseite (unangemeldet) Zufallsbilder aus irgendeiner Bilddatenbank und der Stil gezeichneter Figuren und Symbolbilder, der im restlichen Netzwerk (angemeldet) noch existiert gebrochen? Nur ein Kompliment bleibt zum Schluss: studiVZ liefert – bis auf einen, so nehme ich an, kleinen Tippfehler – valides XHTML.

mySpace mit Twitter verbinden

Nach den VZ-Netzwerken folgt nun auch mySpace dem Ruf der 140 Zeichen. Die hauseigene Statusmeldung ist schon etwas in die Jahre gekommen, was ein guter Grund sein kann, sich nun in Richtung Twitter zu öffnen. Ab sofort ist – zumindest in der amerikanischen Version – eine Synchronisation der beiden Plattformen in beide Richtungen möglich. So können mySpace-Meldungen auch nach Twitter gesandt werden. Das soziale Netzwerk wird dann dort als Dienst angegeben. Das Anzeigen der aktuellsten Twitter-Meldungen in mySpace ist nach der Authentifizierung eines entsprechenden Zugangs beim Kurznachrichtendienst ebenfalls möglich. Für deutsche Nutzer ist noch ein kleiner Umweg erforderlich: In der Fußleiste von mySpace muss zunächst über „Sprache ändern“ die Version „United States (English)“ ausgewählt werden. Danach ist auf der „Home“-Seite bereits der Aufruf „Sync now“ zu lesen.

Die Krux mit der URL-Verkürzung und eine mögliche Abhilfe

Mit tr.im schließt der erste bekanntere URL-Verkürzungsdienst sein Angebot aus langen Website-Adressen kurze Varianten mit Weiterleitung auf die Originalseite zu erstellen. Durch Plattformen wie Twitter oder Statusnachrichtenfunktionen bei Facebook, studiVZ und Co sind Dienste in der Form von tr.im populär geworden. Auch wenn Twitter mittlerweile Adressen selbstständig verkürzt und dabei auf den Konkurenten bit.ly setzte, was womöglich auch ein Grund für das Scheitern von tr.im ist, werden die URL-Verkürzer vielfach noch per Bookmark, Browsererweiterung oder von Hand genutzt.

Doch durch die Schließung von tr.im wird ein Problem deutlich: Kurz-URLs sind wahrscheinlich weit weniger konstant, wenn es um die längerfristige Verlinkung von Inhalten im Internet geht. Zudem können kurze Webweiterleitungen zum Sicherheitsproblem werden, wenn beispielsweise Schadinhalte durch eine solche Adresse verdeckt werden. Nicht grundlos werden mittlerweile beispielsweise für den Browser Mozilla Firefox Erweiterungen angeboten, die die Kurz-URLs wieder verlängern. Abhilfe kann für Betreiber einer eigenen Website, respektive eines Blogs das Betreiben eines eigenen URL-Verkürzers mit der eigenen Domain sein. Das unter freier Lizenz stehende Skript WinzigURL bietet das Ganze beispielsweise an. Weiterer Vorteil einer solchen Vorgehensweise: Die eigene Domain erfährt zusätzliche Beachtung.

Twitter überarbeitet Startseite

Der Microbloggingdienst hat sich einem Redesign vollzogen. In den Fokus rücken dabei auf der neu gestalteten Startseite aktuelle Themen und ein Suchfeld. Diese ersetzen Erklärungen und Informationen zum Dienst, der ohnehin durch zunehmende Medienpräsenz – zuletzt durch die FAZ, die auf einen Fake-Account hereinfiel – bekannt sein dürfte. Mit dem neuen Design soll scheinbar in den Vordergrund gerückt werden was Twitter und jedes andere soziale Netzwerk ausmacht: Die Inhalte. Der „Twitter-Vogel“, der als Markenzeichen längst bekannt ist, findet zentriert Platz und bricht so etwas den nüchterne, aber doch durch Wolken- und Glanzeffekte aufgewerteten Kopf der Seite auf. Webstandards genügt die neue Seite leider nicht. Durchaus interessant ist, dass die Überprüfung mit XHTML weit mehr Fehler ausgibt als mit HTML5. Warum die neue Seite dann nicht gleich im kommenden Standard geschrieben wurde ist fraglich. Ob diese überhaupt so oft gesehen wird, ist nur eine kleine, nächste Frage: Getwittert wird vielfach nur über Software, Browsererweiterungen oder etwa die Facebook App. Und auch das deutsche Netzwerk studiVZ bietet nun eine Vernetzung des hauseigenen „Buschfunk“ mit Twitter an. Das schreiben von Nachrichten direkt aus dem Verzeichnis zu Twitter ist hier nun auch möglich. Ein Besuch der neu gestalteten Startseite von Twitter entfällt.

Überholt Facebook bald Myspace in Sachen Nutzerzahlen?

Schlichtheit, Privatsphäre und Erwachsenenwelt (?) gegen Glitzerprofile, „Das sind Dinge, die ich gar nicht wissen will“, Rechtschreibfehler und Teenager-, respektive Musikplattform. Zwar scheint dieser Kampf in den USA weiter klar für das Netzwerk Myspace auszugehen, neue Zahlen aus dem April 2008 sprechen nun von einem Patt zwischen den Kontrahenten im internationalen Vergleich. 150 Millionen Unique Visitors können beide verbuchen und so liegen sie erstmals seit ihrer Gründung 2003 (MySpace) und 2004 (Facebook) gleichauf. Beim Anteil der durch den Analysedienst Alexa erfassten Internetnutzer liegt Facebook mit 7,9% knapp vor Myspace mit 7,4% im Drei-Monats-Schnitt. Kein schlechter Zeitpunkt für letztere Plattform also, mit einem neuen Design sich in geordnetere Bahnen – zumindest außerhalb der Profilseiten – zu wagen.

Bisherige Erkenntnisse EM 2008 im Web 2.0

  • Sport 2.0, die Fußball Europameisterschaft ist auch im „sozialen Internet“ wie studiVZ oder Twitter (wenn nicht offline) deutlich vertreten.
  • Die Autos sind wieder voll mit Fahnen, die die Verkehrssicherheit gefähren (siehe die vielen Vorsichtschilder hier), Rekord gestern: vier Stück an einem Dreitürer. In Österreich wurden die Fähnchen deshalb besser gleich erlaubt.
  • Es wird fleißig gebloggt. Ich wollte schon, habs aber dann bisher doch gelassen.
  • Mit Zattoo EM schaun ist besser als gedacht.
  • Bei Jochen Hoff gibt es eine Übersicht über musikalische Entgleisungen (?) zum Ereignis.
  • Wesley Sneijder  Wesley Snipes

ProSiebenSat.1 übernimmt soziales Netzwerk lokalisten.de

Im Mai 2005 entstand das Portal lokalisten.de und die Gründer des sozialen Netzwerks dürfen sich nun über einen gewaltigen Betrag freuen: Für 25 Millionen soll die ProSiebenSat.1-Gruppe alleiniger Eigentümer der Plattform werden. Nach RTL steigt so nun auch die Sendergruppe aus München in den Kampf um Zielgruppen innerhalb „neuer Medienformen“ ein. (via)