Die Unsicherheit biometrischer Authentifizierungssysteme

Den Fingerabdruck oder die Iris als Sicherung etwa für das Smartphone oder den Computer zu nutzen ist offenbar eine eher schlechte Idee.

Beim ChaosCommunicationCongress Ende Dezember 2014 sprach starbug vom CCC über biometrische Authentifizierungssysteme und wie leicht diese, insbesondere mit Hilfe von Kameras zu überwinden sind. Der Hacker hatte bereits 2008 mit dem Hack des Fingerabdrucks von Bundesminister Wolfgang Schäuble für einen kritischen Umgang mit solchen Systemen geworben.

Besonders nützlich seien dabei die Kameras vieler Mobiltelefone, deren Qualität mittlerweile vielfältige Szenarien ermöglichen. So lassen sich beispielsweise über die Reflexion im Auge oder in einer Brille PINs oder Passwörter in Erfahrung bringen. Den Zugriff auf die Handykamera gestatten viele Nutzer bereits wenn sie zum Beispiel eine Taschenlampen-App installieren.

Auch Iriserkennungssysteme, wie sie etwa in Banken eingesetzt werden, lassen sich durch Ausdrucke auf handelsüblichen Druckern überwinden. Dabei ist nicht unbedingt ein Zugriff auf ein Smartphone nötig. Selbst mit Fotoaufnahmen aus mehreren Metern Entfernung oder abfotografierten Wahlplaketen sind die Forscher erfolgreich. Gleichsam lassen sich Fingerabdruck-Erkennungssysteme austricksen. Ein damals neues System dieser Art auf dem iphone 5S wurde von den CCC-Hackern bereits im September 2013 innerhalb von zwei Tagen geknackt.

Prominente Beispiele im Vortrag sind übrigens die Iris von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Fingerabdruck von Bundeministerin Ursula von der Leyen. Der Vortrag mit dem Titel „Ich sehe, also bin ich … Du“ ist als Aufzeichnung verfügbar.